Herausforderungen beim Stillen
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Schmerzen, Fieber, aber immerhin ein Trost: Du bist nicht allein! Viele Frauen haben in den ersten 12 Wochen der Stillzeit einen Milchstau. Dann ist schnelle Hilfe gefragt. Bei uns erfährst du alles zum Thema Milchstau: Wie du ihn erkennst, was du dagegen tun kannst und wann du einen Arzt aufsuchen solltest.
Wenn man von einem Milchstau spricht, ist die unzureichende Entleerung deiner Brust gemeint. Dafür kann es mehrere Ursachen geben:
Die meisten Frauen sind in der 2. oder 3. Woche nach der Geburt davon betroffen. Demnach ist der Milchstau in vielen Fällen darauf zurückzuführen, dass die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind noch nicht optimal eingespielt ist. Dein Baby saugt eventuell noch nicht ideal an der Brust und leert nicht alle Milchgänge. Wichtig ist deshalb, dass deine Hebamme oder Stillberaterin dir verschiedene Stillpositionen zeigt und dir erklärt, auf was du achten musst, wenn du dein Baby anlegst und während es an deiner Brust trinkt.
Der Milcheinschuss kann Ursache für den Milchstau sein. Kurz nach der Geburt bekommt dein Kind zunächst Kolostrum, die besonders nährstoffreiche Vormilch, von der dein Baby nur sehr kleine Mengen benötigt. Im Anschluss entwickelt sich Kolostrum zur sogenannten Übergangsmilch und schließlich, ungefähr eine Woche nach der Geburt, wird das Baby dann mit „reifer“ Muttermilch versorgt. Mit dieser Entwicklung der Muttermilch ändert sich nicht nur die Zusammensetzung der Muttermilch, sondern auch die Menge. Und weil es ein paar Tage dauert, bis sich dein Körper auf die individuellen Bedürfnisse deines Babys einstellt, kann es sein, dass du in dieser Übergangsphase mehr Milch hast, als dein Baby gerade benötigt. Eine nicht ganz geleerte Brust nach dem Stillen erhöht das Risiko eines Milchstaus.
Schmerzen nach der Entbindung, Stress (körperlich oder seelisch), zu viel Besuch oder auch einschnürende Kleidungsstücke können einen Milchstau begünstigen. Achte unbedingt auf einen gut sitzenden Still-BH.
Die Symptome eines Milchstaus sprechen meist schnell für sich: Deine Brust schmerzt, sie ist stellenweise gerötet und verhärtet, du bekommst leichtes Fieber. Aber Achtung: Wenn das Fieber schnell ansteigt und du Schüttelfrost bekommst, ist das ein Warnzeichen für eine beginnende Mastitis (Brustentzündung)!
Typische Anzeichen eines Milchstaus:
Wenn du bei Milchstau weiterstillst, kann die gestaute Milch abfließen und die Milchmenge sich den Bedürfnissen des Babys anpassen. Deshalb solltest du dein Baby mindestens alle zwei bis drei Stunden anlegen. Um den Milchfluss zu fördern, kann Wärme vor dem Stillen helfen, etwa ein warmes Bad oder ein Kirschkernkissen. Dadurch weiten sich nämlich die Blutgefäße und Milchgänge und die Milch fließt besser und schneller. Außerdem solltest du dein Baby am besten so an deine Brust legen, dass sein Kinn in die schmerzende Richtung zeigt. So wird die angestaute Milch in diesem Bereich schnell und effizient entleert.
Wenn du nach dem Stillen das Gefühl hast, deine Brust ist noch nicht leer, aber dein Baby ist bereits müde oder satt, kannst du die überschüssige Milch durch Ausstreichen abfließen lassen. Am besten massierst du dafür deine Brust zunächst mit den Händen. Dann hältst du sie im sog. C-Griff und streichst langsam aus. Deine Hebamme oder Stillberaterin kann dir zeigen, wie das genau funktioniert. Auch hier hilft Wärme, um den Milchstau schneller zu lösen.
Möchte dein Baby ausgerechnet beim Milchstau nicht trinken oder möchtest du dir schnelle Linderung verschaffen, kannst du die aufgestaute Milch auch abpumpen. Einen Milchstau abzupumpen, hat gleich zwei Vorteile: Mit einer elektrischen Milchpumpe wie deiner Symphony geht das Entleeren schneller und effizienter als beim Ausstreichen. Zusätzlicher Vorteil: Du kannst direkt in eine Milchflasche abpumpen, sodass die überschüssige Milch nicht verloren geht, sondern aufbewahrt und später gefüttert werden kann.
So pumpst du den Milchstau richtig ab:
Kühle deine Brust nach dem Anlegen, Ausstreichen oder Abpumpen des Milchstaus. Die Kälte sorgt dafür, dass dein Körper nicht sofort wieder neue Muttermilch produziert und kann Schmerzen und Schwellungen verringern. Effektive Hausmittel sind Quarkwickel oder Weißkohlblätter aus dem Kühlschrank, da sie sich gut an die betroffene Stelle anpassen und eine entzündungshemmende Wirkung haben.
Wenn alle Versuche fehlschlagen und es dir nach spätestens zwei Tagen immer noch nicht besser geht, solltest du ärztlichen Rat einholen, denn der Übergang vom Milchstau zur Mastitis ist oft fließend und muss meist mit Antibiotika unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden.
Um einem erneuten Milchstau oder überhaupt einem Milchstau vorzubeugen, kannst du einige Sachen beachten:
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