Herz-/Thoraxdrainage literatur
Zeit zum Lesen: 1 min.
Der Artikel „Drainology: Die Nutzung von Forschungsergebnissen zum Thoraxdrainagemanagement zur Förderung der Genesung nach Herz-Thorax-Operationen“ befasst sich mit den vielfältigen Praktiken des Thoraxdrainagemanagements nach kardio-thorakalen Operationen und plädiert für das aufstrebende Fachgebiet der „Drainology“ – die Wissenschaft, die der Optimierung von Praktiken der Thoraxdrainage gewidmet ist.
Variation bei den Verfahrensweisen: Ungeachtet der Allgegenwart von Thoraxdrainagen in der postoperativen Versorgung nach Herz-Thorax-Operationen variieren die Praktiken zwischen Ärzten und Einrichtungen erheblich und stützen sich oft eher auf klinische Erfahrungen als auf wissenschaftlich fundierte Standards. Diese Variation kann die Konsistenz und Qualität der Patientenergebnisse beeinträchtigen.
Eröffnungssymposium: Das Konzept der Drainology wurde auf der 102. Jahrestagung der American Association for Thoracic Surgery (AATS) erstmals präsentiert. Im Rahmen dieses Symposiums kamen Experten für Herz- und Thoraxchirurgie zusammen, um sich über bewährte Verfahren auszutauschen und die Forschung im Bereich des Thoraxdrainage Managements anzuregen.
Forschung und Evidenz: Aus einer umfassenden Literaturrecherche, die Veröffentlichungen aus den Jahren 2009 bis 2024 umfasste, ergab sich die Notwendigkeit standardisierter Verfahren. Insgesamt wurden 311 Artikel geprüft. 18,3 % davon befassten sich mit Herzchirurgie und 81,7 % mit Thoraxchirurgie, was die Bedeutung und Dringlichkeit eines wirksamen Drainagemanagements in diesen Fachbereichen unterstreicht.
1. Durchgängigkeit von Thoraxdrainagen und Vorbeugung von Blutansammlungen:
Blutansammlungen im Mediastinum nach einer Herzoperation sind mit schwerwiegenden Komplikationen wie Hämothorax, Tamponade und postoperativem Vorhofflimmern (Postoperative Atrial Fibrillation, POAF) verbunden.
Bei der Reduzierung von Thoraxdrainage-Okklusionen, Reoperationsraten und Komplikationen im Zusammenhang mit Blutansammlungen haben aktive Drainagetechnologien vielversprechende Ergebnisse erzielt.
2. Digitale Drainagesysteme:
Digitale Drainagesysteme ermöglichen eine präzise Überwachung des intrapleuralen Drucks, von Luftleckagen und der Drainage von Flüssigkeiten, wodurch die Entscheidungsfindung erleichtert und Schwankungen bei der Thoraxdrainage minimiert werden.
In der Thoraxchirurgie stützen Belege den Einsatz dieser Instrumente, da sie Vorteile wie eine kürzere Dauer von Luftleckagen und eine frühzeitige Entfernung des Thoraxschlauchs bieten.
3. Anzahl und Timing der Entfernung von Thoraxdrainagen:
Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung einer einzelnen Thoraxdrainage und eine frühzeitige Entfernung insbesondere in der Thoraxchirurgie von Vorteil sein können, da dadurch Schmerzen und die Dauer der Drainage reduziert werden, ohne dass die Komplikationsrate steigt.
In der Herzchirurgie laufen noch Untersuchungen zu den verschiedenen Ansätzen bei der Entfernung von Thoraxdrainagen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Strategien, bei denen Blutansammlungen und damit verbundene Komplikationen auf ein Minimum reduziert werden.
Standardisierung von Verfahrensweisen: Die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Leitlinien für das Thoraxdrainagemanagement könnte die postoperativen Ergebnisse signifikant verbessern. Zukünftige Leitfäden werden sich voraussichtlich mit den optimalen Arten, Größen, Platzierungen und Verwendungsdauern von Thoraxdrainagen befassen.
Innovative Techniken: Die kontinuierliche postoperative Perikardspülung (Continuous Postoperative Pericardial Flushing, CPPF) und die Hinterwandperikardiotomie haben das Potenzial, Komplikationen wie POAF und Perikardergüsse zu reduzieren, und rechtfertigen weitere groß angelegte Studien.
„Drainology“ stellt eine entscheidende Möglichkeit zur Qualitätsverbesserung in der Herz-Thorax-Chirurgie dar. Durch die Einführung standardisierter, wissenschaftlich fundierter Praktiken bei gleichzeitiger Nutzung neuer Technologien könnten in der Chirurgie die Genesung der Patienten und die Behandlungsergebnisse verbessert werden. Diese aufstrebende Wissenschaft bedarf fortlaufender Forschung, Zusammenarbeit und der kontinuierlichen Neubewertung traditioneller Praktiken, um optimale Versorgungsstandards zu erreichen.
Diese Artikel könnten Sie interessieren