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Medizinprodukte können eine Gefahrenquelle für die Übertragung von Erregern darstellen. Eine gründliche Aufbereitung der Medizinprodukte ist deshalb essenziell. Im folgenden Blogbeitrag lesen Sie, was Sie bei der Aufbearbeitung von Medizinprodukten besonders beachten müssen.
Mit der hygienischen Reinigung von Medizinprodukten können diese als Gefahrenquellen ausgeschlossen werden. Diese Aufgabe ist mit großer Verantwortung verbunden, da Mitarbeiter die einzelnen Arbeitsschritte vorab ausarbeiten und währenddessen exakt dokumentieren müssen. Die gemeinsame Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KrInKo) am Robert Koch-Institut und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu den „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ gilt laut Medizinprodukte-Verordnung als verbindlich. Diese Regeln gewährleisten die hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten und medizinischen Hilfsmitteln im Klinikalltag.
Man sollte stets schriftlich festhalten, ob und mit welchen Verfahren und unter welchen Bedingungen die Produkte aufbereitet und gelagert werden. Vom Betreiber müssen verantwortliche Mitarbeiter festgelegt werden, die aufgrund ihrer Position und Qualifikation die entsprechenden Voraussetzungen dafür erfüllen. Entscheidend für die Sachkenntnis des Personals sind ein hoher Ausbildungsstandard sowie regelmäßige Unterweisungen.
Medizinprodukte sind nach KRINKO am RKI in verschiedene Risikogruppen eingeteilt. Für die korrekte Einstufung, die Festlegung der Art und die Durchführung der Aufbereitung ist der Betreiber unter Berücksichtigung der Herstellerangaben verantwortlich (MPG, MPBetreibV; s. auch DIN EN ISO 17664).
Einstufung | Definition | Besonderheiten | Aufbereitung |
Unkritische Medizinprodukte | Kontakt nur mit intakter Haut | keine | Reinigung / Desinfektion |
Semikritische Medizinprodukte (A & B) | Kontakt mit Schleimheit oder krankhaft veränderter Haut | Semikritisch A: ohne besondere Anforderungen | maschinelle Reinigung (meist alkalisch) & thermische Desinfektion ggf. Sterilisation (grundsätzlich mit feuchter Hitze) |
Semikritisch B: mit erhöhten Anforderungen, z. B. Produkte mit Hohlräumen | Vorreinigung unmittelbar nach der Anwendung, danach Reinigung wie Semikritisch A | ||
Kritische Medizinprodukte (A, B & C) | Medizinprodukte, die Haut durchstoßen & so mit Blut, innerem Gewebe oder Organen in Berührung kommen | Kritisch A: ohne besondere Anforderungen | maschinelle Reinigung (meist alkalisch) & thermische Desinfektion ggf. Sterilisation (grundsätzlich mit feuchter Hitze) |
Medizinprodukte zur Anwendung von Blut, Blutprodukten oder anderen sterilien Arzneimitteln/Medizinprodukten | Kritisch B: mit erhöhten Anforderungen, z. B. Produkte mit Hohlräumen | Vorreinigung unmittelbar nach der Anwendung, danach Reinigung wie Semikritisch A | |
Kritisch C: mit besonders hohen Anforderungen, z. B. Produkte mit Hohlräumen, die nicht dampfsterilisiert werden können | weitere Aufbereitung nur in Einrichtungen mit extern zertifiziertem Qualitätsmanagement-system nach DIN EN ISO 13485 in Verbindung mit der KRINKO / BfArM-Empfehlung |
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