Derzeit angezeigt: Medela - German
Derzeit angezeigt:

Produkte

Herausforderungen beim Stillen​

Was ist eine Brustdrüsenschwellung?

Zeit zum Lesen: 6 min.

Manche frischgebackenen Mütter leiden beim „Milcheinschuss“ ein paar Tage nach der Geburt an einer Brustdrüsenschwellung. Das ist normalerweise vorübergehend und einfach zu behandeln – wir sagen dir wie.

Wenn du beginnst, dein Baby zu stillen, produzieren deine Brüste Kolostrum in kleinen Mengen, die sich in den ersten paar Tagen langsam steigern. Aber nach etwa zwei bis vier Tagen produzieren sie dann deutlich mehr Milch – eine Veränderung, die als „Milcheinschuss“ bezeichnet wird.1

Eines der Anzeichen für den Milcheinschuss ist, dass deine Brüste voller und fester werden. Diese Schwellung wird nicht nur durch die größere Milchmenge verursacht, sondern auch durch erhöhten Blutfluss und zusätzliche Lymphflüssigkeit in deinem Brustgewebe.2

Bei den meisten frischgebackenen Müttern geht dieses „schwere, pralle“ Gefühl schnell vorbei, wenn das Baby gut und häufig trinkt. Aber manche Mütter produzieren fast mehr Milch, als ihre Brüste fassen können, wodurch sie sich steinhart und unangenehm voll anfühlen. Dieses Phänomen wird als Brustdrüsenschwellung bezeichnet. Obwohl sie normalerweise nur vorübergehend ist, kann sie in den betreffenden 24 bis 48 Stunden schmerzhaft sein.

Wie fühlen sich geschwollene Brüste an?

Eine Brustdrüsenschwellung kann in einer oder in beiden Brüsten auftreten. Sie kann Pochen und Schwellungen verursachen – manchmal sogar bis zu deiner Achselhöhle – und dazu führen, dass sich deine Brüste relativ heiß oder knotig anfühlen – das kommt durch die starke Aktivität, die gerade im Inneren vor sich geht. Vielleicht liegen auch noch andere Symptome einer Brustdrüsenschwellung vor. Zum Beispiel kann es sein, dass die Haut deiner Brüste glänzt und sich sehr gedehnt anfühlt und deine Brustwarzen hart und flach sind. Durch die Brustdrüsenschwellung kann deine Körpertemperatur sogar auf 37,5 bis 38,3 °C ansteigen.3

Eine Brustdrüsenschwellung ist nicht nur schmerzhaft, sie kann auch zu Schwierigkeiten beim Stillen führen, was dann das Problem noch verstärken kann. Dein Baby hat vielleicht Probleme, deine Brustwarze richtig zu erfassen, wenn sie flacher und dein Brustgewebe härter ist, was zu wunden Brustwarzen führen kann. Dazu kommt, dass dein Baby, wenn es die Brustwarze nicht richtig erfasst, die Brust wahrscheinlich auch nicht vollständig entleeren kann. Das heißt, eine unbehandelte Brustdrüsenschwellung kann zu blockierten Milchkanälen, Mastitis und verminderter Milchproduktion führen.

Wodurch entsteht eine Brustdrüsenschwellung?

Eine Brustdrüsenschwellung entsteht normalerweise, weil ein Baby nicht häufig genug gestillt wird (mindestens achtmal in 24 Stunden). Das kann bei jeder frischgebackenen Mutter passieren, tritt jedoch häufiger bei Frauen auf, die zuvor eine Brustvergrößerung oder eine andere Brust-OP hatten.2 Druck durch einen schlecht sitzenden BH oder zu enge Kleidung kann die Schmerzen verschlimmern und zu blockierten Milchkanälen und sogar zu Mastitis führen.

Eine Brustdrüsenschwellung kann sowohl bei Frauen auftreten, die nicht stillen (können), als auch bei stillenden Müttern. Die hormonellen Veränderungen nach der Geburt des Babys und der Plazenta, die zu einer Erhöhung der Milchproduktion führen, passieren unabhängig davon, ob du stillst oder nicht. Eine Brustdrüsenschwellung kann auch vorkommen, wenn du plötzlich Stillmahlzeiten auslässt, vielleicht weil dein Baby krank ist, länger schläft, feste Nahrung erhält oder in eine Kindertagesstätte geht.

Wie kann ich geschwollene Brüste behandeln?2

Die wirksamste Behandlung bei Brustdrüsenschwellung ist ein hungriges Baby! Versuche deine Brüste so viel und so oft wie möglich zu entleeren, damit die Milch weiter fließen kann – füttere also nach Bedarf, zwischen acht- und zwölfmal in 24 Stunden.

Lege dein Baby tagsüber und wenn du nachts wach bist so lange wie möglich mit direktem Hautkontakt auf deine Brust. So kann es den verlockenden Geruch deiner Milch riechen, hat einfachen Zugang zu deinen Brüsten, und du erkennst leichter frühe Anzeichen von Hunger, um sicherzustellen, dass dein Baby häufig gestillt wird. Lass es so viel Milch aus einer Brust trinken wie es möchte ehe du die andere anbietest.

Es lohnt sich auch, die Position und das Anlegen deines Babys von einer Stillberaterin oder Hebamme überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass es effektiv trinkt und deine Brüste richtig entleert. Die folgenden Tipps können dir ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern.

Tipps zur Linderung einer Brustdrüsenschwellung2

  • Achte darauf, dass du mindestens achtmal in 24 Stunden stillst.
  • Überprüfe, ob dein Baby die Brustwarze richtig erfasst.
  • Probiere unterschiedliche Stillpositionen aus.
  • Massiere deine Brüste beim Stillen leicht, damit die Milch effektiver fließen kann.
  • Pumpe vor dem Stillen etwas Milch ab, entweder per Hand oder mit einer Milchpumpe, damit deine Brustwarze etwas weicher wird und dein Baby sie leichter erfassen kann.
  • Falls deine Brüste nach dem Stillen immer noch sehr hart und voll sind, pumpe erneut ab, bis du dich wieder besser fühlst.
  • Falls dein Baby nicht gestillt werden kann, ersetze die Stillmahlzeiten durch Abpumpen. Pumpe die Muttermilch aus deinen Brüsten ab, bis sie sich viel weicher anfühlen – mindestens achtmal in 24 Stunden.
  • Probiere eine spezielle Massagetechnik aus, die überschüssige Flüssigkeit aus der Brust bewegen kann. Eine Stillberaterin oder Hebamme kann dir zeigen, wie das geht.
  • Falls Milch aus deinen Brüsten ausläuft, probiere eine warme Dusche oder lege kurz vor dem Stillen oder Abpumpen einen warmen, feuchten Waschlappen auf, um dir Linderung zu verschaffen und den Milchfluss zu unterstützen. Das solltest du aber maximal ein paar Minuten tun, da zu viel Wärme die Schwellung verschlimmern kann.
  • Wenn deine Brüste nicht auslaufen, lege nach dem Stillen eine kalte Kompresse, ein gekühltes Gelpad oder auch gefrorene Erbsen, eingewickelt in ein Tuch, zehn Minuten lang auf deine Brüste, um die Schwellung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. 
  • Lege saubere Kohlblätter in deinen BH. Ja, wirklich! Viele Mütter haben festgestellt, dass sie die Schwellung und Beschwerden reduzieren, und es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, die dies belegen.4
  • Nimm entzündungshemmende Schmerzmittel. Paracetamol und Ibuprofen können in der Stillzeit verwendet werden, allerdings ist Ibuprofen bei Müttern mit Asthma kontraindiziert. Wende dich immer an eine medizinische Fachperson und befolge die Anweisungen des Herstellers und des Apothekers. Aspirin sollte allgemein am besten vermieden werden – mehr dazu, welche Medikamente du in der Stillzeit nehmen kannst, erfährst du unter Stillen bei Krankheit.
  • Trage einen gut sitzenden Still-BH und vermeide Bügel-BHs. Vielleicht möchtest du auch gar keinen BH tragen.
  • Lass keine Stillmahlzeiten aus und höre nicht plötzlich mit dem Stillen auf, da dies die Brustdrüsenschwellung noch verschlimmern könnte.

Suche einen Arzt auf, wenn du 38 °C oder höheres Fieber5 hast oder dein Baby aufgrund der Brustdrüsenschwellung nicht stillen kannst.

Und zu guter Letzt: Versuche, Geduld zu haben. Dein Körper gewöhnt sich noch daran, Milch zu produzieren und dein Baby zu ernähren. Die Brustdrüsenschwellung sollte bald abklingen, wenn ihr euch beide ans Stillen gewöhnt habt.

Literaturhinweise

1. Pang WW, Hartmann PE. Initiation of human lactation: secretory differentiation and secretory activation. J Mammary Gland Biol Neoplasia. 2007;12(4):211-221.

2. Berens P, Brodribb W. ABM Clinical Protocol# 20: Engorgement, Revised 2016. Breastfeed Med. 2016;11(4):159-163.

3. Affronti M et al. Low-grade fever: how to distinguish organic from non-organic forms. Int J Clin Pract. 2010;64(3):316-321.

4. Boi B et al. The effectiveness of cabbage leaf application (treatment) on pain and hardness in breast engorgement and its effect on the duration of breastfeeding. JBI Libr Syst Rev. 2012;10(20):1185-1213.

5. NHS Choices. How do I take someone’s temperature? [Internet]. UK: NHS Choices; updated 2016 June 29. Available from: www.nhs.uk/chq/pages/1065.aspx?categoryid=72 

Ähnliche Produkte

Hydrogel Pads

Wenn du stillst und wunde oder rissige Brustwarzen hast, unterstützen die Hydrogel Pads von Medela den Heilungsprozess und bieten sofortige Linderung.

Mehr erfahren

Contact™ Brusthütchen

Die Contact™ Brusthütchen von Medela ermöglichen das Stillen, wenn das Anlegen schwierig oder schmerzhaft ist, indem sie wunde Brustwarzen schützen und deinem Baby helfen, die Brustwarze besser zu erfassen.

Mehr erfahren

Symphony – Krankenhaus- und Mietmilchpumpe

Symphony ist der Standard in den meisten Krankenhäusern und die bevorzugte Pumpe von Hebammen und Stillberaterinnen auf der ganzen Welt.

Mehr erfahren

Hydrogel Pads

Wenn du stillst und wunde oder rissige Brustwarzen hast, unterstützen die Hydrogel Pads von Medela den Heilungsprozess und bieten sofortige Linderung.

Mehr erfahren

Contact™ Brusthütchen

Die Contact™ Brusthütchen von Medela ermöglichen das Stillen, wenn das Anlegen schwierig oder schmerzhaft ist, indem sie wunde Brustwarzen schützen und deinem Baby helfen, die Brustwarze besser zu erfassen.

Mehr erfahren

Symphony – Krankenhaus- und Mietmilchpumpe

Symphony ist der Standard in den meisten Krankenhäusern und die bevorzugte Pumpe von Hebammen und Stillberaterinnen auf der ganzen Welt.

Mehr erfahren
Ähnliche Artikel

Diese Artikel könnten Sie interessieren

Wunder Muttermilch

Warum ist Kolostrum so wichtig?

Mehr erfahren
Herausforderungen beim Stillen​

6 Stillprobleme in der ersten Woche – und ihre Lösungen

Mehr erfahren
Stilltipps

11 Stillpositionen: Welche ist die richtige für euch?

Mehr erfahren
Wunder Muttermilch

Warum ist Kolostrum so wichtig?

Mehr erfahren
Herausforderungen beim Stillen​

6 Stillprobleme in der ersten Woche – und ihre Lösungen

Mehr erfahren
Stilltipps

11 Stillpositionen: Welche ist die richtige für euch?

Mehr erfahren

Holen Sie sich die App!

Die Medela Family App begleitet Sie von der Schwangerschaft bis nach der Geburt und hilft Ihnen, den Überblick über die Bedürfnisse Ihres Babys zu behalten.

  • Schwangerschaft
  • Stillen
  • Abpumpen