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Dosis der eigenen Muttermilch – Effektive Initiierung

Zeit zum Lesen: 3 min.

Eine hohe Dosis und lange Exposition eigener Muttermilch sind kostengünstige Interventionen, welche die Inzidenz chronischer Komorbiditäten wie nekrotisierende Enterokolitis (NEC), erworbene Sepsis und BPD bei vulnerablen Kindern auf der neonatologischen Intensivstation reduzieren. Sie lassen sich durch evidenzbasierte Maßnahmen erreichen, die eine effektive Initiierung unterstützen.

Was ist die Dosis der eigenen Muttermilch (OMM-Dosis)?

Der Begriff „Dosis der eigenen Muttermilch“ beschreibt den Anteil (%) bzw. die Menge (ml/kg/Tag), welche eigene Muttermilch an der oralen Nahrungsaufnahme ausmacht.1

Bei Frühgeborenen sollte die Dosis (ml/kg/Tag) für bestimmte Zeiträume berechnet werden:

  • Für jeden Tag des Krankenhausaufenthalts

  • Für kritische Zeiträume: 0–14 Tage nach der Geburt, 0–28 Tage nach der Geburt1

Auf der neonatologischen Intensivstation ist die Dosis der eigenen Muttermilch eine genauere qualitative Messgröße für die Verwendung von Muttermilch als die Stillraten bei der Entlassung.1


Warum ist die Dosis der eigenen Muttermilch wichtig?

Die eigene Muttermilch ist eine medizinische Intervention auf der neonatologischen Intensivstation, die deutliche Vorteile im Vergleich zu pasteurisierter Spendermilch und künstlicher Säuglingsnahrung bietet.2,3

Es besteht eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der eigenen Muttermilch, die frühgeborene Kinder erhalten, und deren Morbiditätsrisiko.4

Hohe Dosen der eigenen Muttermilch sind eine kostengünstige Intervention, die das Risiko für nekrotisierende Enterokolitis (NEC),5–8 erworbene Sepsis,9,10 bronchopulmonale Dysplasie (BPD),11 Frühgeborenen-Retinopathie (ROP)12,13 und einen längeren Krankenhausaufenthalt reduzieren.13,14


Optimierung der Dosis der eigenen Muttermilch

  • Stellen Sie sicher, dass in den Tabellen/Protokollen für die Ernährung von Säuglingen auf der neonatologischen Intensivstation die Zusammensetzung und Menge jeder Mahlzeit festgehalten wird (eigene Muttermilch : Spendermilch : Formulanahrung) 
  • Dokumentieren Sie die tägliche Menge an eigener Muttermilch/Spendermilch/Formulanahrung und die Art der Verabreichung (z. B. enteral) für die ersten 28 Lebenstage des Säuglings 

  • Schulen Sie regelmäßig das Personal zum Wert der optimalen Dosis der eigenen Muttermilch und -Exposition sowie deren signifikanter Auswirkung bei der Reduktion von Komorbiditäten bei Kindern auf der neonatologischen Intensivstation. Für weitere Informationen sehen Sie sich das Video „Healthy Brain, Healthy Body, Wealthy Society“ von Prof. Paula Meier (in engl. Sprache) an.

  • Informieren Sie das Personal über die Vorteile und die Verwendung von Spendermilch zur Vermeidung von kuhmilchbasierter Säuglingsnahrung und bieten Sie gleichzeitig Unterstützung für Mütter von Kindern auf der neonatologischen Intensivstation zur effektiven Initiierung an

  • Unterstützen Sie die Aufklärung der Eltern über die Bedeutung der eigenen Muttermilch für ihr Kind, damit die Mütter von Kindern auf der neonatologischen Intensivstation in die Lage versetzt werden, früh und oft abzupumpen


So überprüfen Sie die Dosis der eigenen Muttermilch

Erfassen und überprüfen Sie die Daten zur Fütterung von Säuglingen aus elektronischen Aufzeichnungen oder Fütterungprotokollen für die ersten 28 Tage nach der Geburt: 

  • Gesamtmenge pro Tag und jeweiliger Anteil an eigener Muttermilch/Spendermilch/Formulanahrung.

  • Beziehen Sie Daten über Mahlzeiten an der Brust (Stillen) ein und nutzen Sie Gewichtsüberprüfungen vor und nach dem Stillen, um die genaue Menge von eigener Muttermilch zu dokumentieren

Laden Sie die Fütterungsprotokolle in das Datenerfassungstool hoch und ermitteln Sie den

  • prozentualen Anteil der täglichen Mahlzeiten mit eigener Muttermilch/Spendermilch/Formulanahrung 

  • prozentualen Anteil der Säuglinge auf der neonatologischen Intensivstation, die 100 % Muttermilch (eigene Muttermilch/Spendermilch) erhalten 

Integrieren Sie monatliche Meetings zur Evaluation, Überprüfung und zur Ermittlung der vorgegebenen Daten, um ein konkretes Verbesserungspotential zu bestimmen und damit die tägliche Menge der Dosis der eigenen Muttermilch für Säuglinge zu erhöhen.

Teilen Sie Ihre Erkenntnisse mit der Geburtsstation und dem Kreißsaal, um erforderliche Verhaltens- und Praxisänderungen zur Initiierung der Laktation sowie das Erreichen einer ausreichenden Milchmenge, zu unterstützen.

Literaturhinweise

1. Bigger HR et al. Quality indicators for human milk use in very low-birthweight infants: are we measuring what we should be measuring? J Perinatol. 2014; 34(4):287–291.

2. Meier PP et al. Evidence-based methods that promote human milk feeding of preterm infants: An expert review. Clin Perinatol. 2017; 44(1):1–22.

3. Meier P et al. Donor human milk update: evidence, mechanisms, and priorities for research and practice. J Pediatr. 2017; 180:15–21.

4. Meier PP et al. Human milk in the neonatal intensive care unit. In: Family Larsson-Rosenquist Foundation, editor. Breastfeeding and breast milk - From biochemistry to impact: A multidisciplinary introduction. 1st ed. Stuttgart: Thieme; 2018.

5. Sisk PM et al. Early human milk feeding is associated with a lower risk of necrotizing enterocolitis in very low birth weight infants. J Perinatol. 2007; 27(7):428–433.

6. Johnson TJ et al. Cost savings of human milk as a strategy to reduce the incidence of necrotizing enterocolitis in very low birth weight infants. Neonatology. 2015; 107(4):271–276.

7. Sullivan S et al. An exclusively human milk-based diet is associated with a lower rate of necrotizing enterocolitis than a diet of human milk and bovine milk-based products. J Pediatr. 2010; 156(4):562–567.

8. Alshaikh B et al. Effect of a Quality Improvement Project to Use Exclusive Mother's Own Milk on Rate of Necrotizing Enterocolitis in Preterm Infants. Breastfeed Med. 2015; 10(7):355–361.

9. Patel AL et al. Impact of early human milk on sepsis and health-care costs in very low birth weight infants. J Perinatol. 2013; 33(7):514–519.

10. Hylander MA et al. Human milk feedings and infection among very low birth weight infants. Pediatrics. 1998; 102(3):E38.

11. Patel AL et al. Influence of own mother's milk on bronchopulmonary dysplasia and costs. Arch Dis Child Fetal Neonatal Ed. 2017; 102(3):F256-F261.

12. Hylander MA et al. Association of human milk feedings with a reduction in retinopathy of prematurity among very low birthweight infants. J Perinatol. 2001; 21(6):356–362.

13. Johnson TJ et al. Economic benefits and costs of human milk feedings: a strategy to reduce the risk of prematurity-related morbidities in very-low-birth-weight infants. Adv Nutr. 2014; 5(2):207–212.

14. Hair AB et al. Beyond Necrotizing Enterocolitis Prevention: Improving Outcomes with an Exclusive Human Milk-Based Diet. Breastfeed Med. 2016; 11(2):70–74.

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