Schwangerschaft und Vorbereitung
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Ein Kaiserschnitt auf Wunsch? Nicht unbedingt. Ein geplanter Kaiserschnitt ist vor allem dazu gedacht, die Arbeit der Geburtskliniken planbarer zu machen, wenn abzusehen ist, dass eine natürliche Geburt nicht möglich ist. Was es mit diesem festen Termin für die Kaiserschnitt-OP auf sich hat, erfährst du von uns und unserem Experten Prof. Dr. med. Thomas Dimpfl, dem Direktor der Frauenklinik am Klinikum Kassel.
Über den Ablauf eines Kaiserschnitts möchten die wenigsten schwangeren Frauen nachdenken, denn die meisten wünschen sich eine natürliche Geburt. Dennoch stieg die Zahl der Kaiserschnitte von 2006 bis 2017 um 20 Prozent an. Ein Grund dafür ist die Zunahme der geplanten Kaiserschnitte, die vorsorglich durchgeführt werden, um Notfallkaiserschnitte und Komplikationen während der Geburt zu vermeiden. Wir beantworten die häufigsten Fragen zum „Kaiserschnitt auf Wunsch“ und zum medizinisch notwendigen Geburtseingriff.
Das Wichtigste vorweg: Ein geplanter Kaiserschnitt ist nicht dasselbe wie ein Wunschkaiserschnitt, was ebenfalls eine irreführende Bezeichnung ist. Jede Mutter kann über die Art der Geburt selbst entscheiden. Dennoch solltest du das Für und Wider zwischen normaler, vaginaler Geburt und Kaiserschnitt genau mit deinem Arzt oder deiner Hebamme durchsprechen.
Wichtig ist dabei: Es gibt zwingende Gründe, die einen geplanten Kaiserschnitt nötig machen. Ist absehbar, dass für Mutter oder Kind bei der Geburt Gefahren bestehen, wird der Frauenarzt zu einem Kaiserschnitt per Termin raten. Versperrt zum Beispiel die Plazenta den Muttermund – eine sogenannte Placenta praevia liegt dann vor – wird durch den geplanten Kaiserschnitt eine Verletzung der Plazenta und damit lebensbedrohliche Blutungen vermieden.
In deinem Geburtsplanungsgespräch in der Klinik sprichst du mit den betreuenden Ärzten über die Vorkehrungen bei einem geplanten Kaiserschnitt. Da das Gespräch in der Regel zwischen der 32. SSW und 34. SSW stattfindet, kann sich bis zur Geburt noch einiges tun. Empfiehlt dein Gynäkologe, dein Baby per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen, wird er das auf der Überweisung für das Klinikgespräch vermerken.
An diesem Termin wird ein Ultraschall vorgenommen, bei dem Größe und Gewicht des Kindes nochmals geschätzt werden; zudem wird der Muttermund untersucht und ein CTG geschrieben. Soll der Kaiserschnitt aufgrund einer Quer- oder Beckenendlage durchgeführt werden, wird in der 37. SSW oder 38. SSW nochmals überprüft, ob sich die Geburtsposition des Kindes im Mutterleib vielleicht verändert hat. Ein geplanter Kaiserschnitt muss also nicht geplant bleiben: Entschließt sich die Mutter zu einer normalen Geburt, nachdem sich ihr Baby im Mutterleib noch einmal gedreht hat, kann der Termin wieder abgesagt werden.
Gemeinsam mit deinem Arzt machst du dir Gedanken, ob du eine Vollnarkose oder eine Teilnarkose für die OP möchtest. Die Teilnarkose beim Kaiserschnitt hat den Vorteil, dass du dein Baby direkt in den Arm nehmen und nach dem Kaiserschnitt stillen kannst.
Wirkt die Narkose, wird ein Blasenkatheter gelegt und die OP beginnt. Die Ärzte öffnen die Bauchdecke meist nach der Misgav-Ladach-Methode. Die oberste Hautschicht wird angeschnitten und die tieferen Gewebeschichten vorsichtig mit der Hand geöffnet, was für geringen Blutverlust sorgt. Anschließend wird das Baby aus dem Uterus herausgehoben und die Wunde an Gebärmutter und Bauchgewebe sorgfältig verschlossen.
Der Zeitpunkt eines Kaiserschnitts beeinflusst die Nachwirkungen für das Kind – ebenso wie der Zeitpunkt, an dem eine natürliche Geburt stattfindet. „Man versucht heutzutage, den Kaiserschnitt möglichst nahe am errechneten Geburtstermin durchzuführen, also ab der abgeschlossenen 39. SSW“, erklärt Prof. Dimpfl. Die Entwicklung des Babys ist zu diesem Zeitpunkt vollständig abgeschlossen, sodass es bereit ist, auf die Welt zu kommen – per Kaiserschnitt oder auf natürlichem Wege. Sollten keine medizinischen Gründe für eine frühere Schnittentbindung sprechen, werden dein Arzt oder deine Hebamme dir zu einem geplanten Kaiserschnitt ab Beginn der 40. SSW raten.
Bei Fragen zur Geburt, zum Stillen oder Abpumpen, schreib uns gerne an beratung@medela.de, über Facebook oder Instagram.
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