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Muttermilch vs. Säuglingsnahrung: Wie ähnlich sind sie sich?

Zeit zum Lesen: 5 min.

Wenn es darum geht, wie du dein Baby fütterst, helfen dir das Wissen über die Inhaltsstoffe der Muttermilch und der Säuglingsnahrung, die Kostenunterschiede und die Auswirkungen, die sie auf Gesundheit und Schlaf haben, dabei, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Los geht's mit dem Vergleich zwischen Muttermilch und Säuglingsnahrung. Es gibt Aspekte, in denen Säuglingsnahrung Muttermilch ähnlich ist: Sie liefern beide Energie, Flüssigkeitszufuhr und Nährstoffe, damit dein Baby wachsen kann, egal welche Milch es bekommt.

Aber trotz der Fortschritte bei der Zusammensetzung und Herstellung von Milchpulver reicht Säuglingsnahrung noch nicht annähernd an die gesundheitlichen Vorteile deiner Muttermilch heran. Muttermilch entwickelte sich über Millionen von Jahren zur perfekten Nahrung für Babys. Sie ist viel komplexer als die Milch anderer Säugetiere, da sie unser komplexeres Gehirn und einzigartiges Verdauungs- und Immunsystem aufbaut.

Im Vergleich dazu erfüllt Kuhmilch, aus der die meiste Säuglingsnahrung hergestellt wird, die spezifischen Bedürfnisse von Kälbern. Sie ist nicht für menschliche Babys geeignet und muss daher bei der Herstellung von Pre-Nahrung für Säuglinge intensiv verarbeitet werden.

„Wusstest du, dass der Salzgehalt (Natrium) in Kuhmilch in einer für Babys quasi giftigen Menge vorhanden ist?“, so Professor Peter Hartmann, international renommierter Spezialist für Stillen und Milchproduktion an der University of Western Australia.

„Tatsächlich wurde Kuhmilch in den frühen 1980er-Jahren als toxisch für Labortiere wie Kaninchen oder Ratten eingestuft. Falls heute ein Inhaltsstoff toxisch für ein Labortier ist, wird es in Medikamentenstudien nicht eingesetzt. Nach heutigen Standards hätte Pre-Milch also gar nicht hergestellt werden dürfen! Muttermilch dagegen enthält nur niedrige Konzentrationen an Natrium.“1

Woraus besteht Muttermilch?

Vom Kolostrum, das die Magenwand deines neugeborenen Babys auskleidet und verschließt, bis zur reifen Milch, die das Wachstum deines Babys unterstützt – jeder Tropfen deiner Muttermilch enthält tausende gesunde Inhaltsstoffe, darunter:

  • Antikörper zum Schutz gegen Krankheiten2
  • Hormone, die eure Bindung stärken und den Appetit regulieren3
  • Stammzellen, die die Organentwicklung und -reparatur fördern4
  • weiße Blutkörperchen, die Infektionen bekämpfen5
  • nützliche Bakterien, die das Verdauungssystem deines Babys schützen6
  • Präbiotika, sogenannte Oligosaccharide, die einen gesunden Darm unterstützen7
  • langkettige Fettsäuren, die zur Entwicklung des Gehirns, Nervensystems und der Augen deines Babys beitragen8,9
  • Enzyme, die sein Verdauungs- und Immunsystem unterstützen2
  • Nukleotide und Hormone, die zur Entwicklung eines gesunden Schlafrhythmus beitragen10

Einer der Vorteile von Muttermilch gegenüber Säuglingsnahrung ist, dass sie eine lebendige Flüssigkeit ist. Sie passt sich laufend an die sich verändernden Lebensumstände deines Babys an. Wenn dein Baby also krank wird, bildet dein Körper zusätzlich weiße Blutkörperchen und Antikörper, die in deine Milch übergehen und dabei helfen, die Infektion zu bekämpfen.5

„Die schützenden Eigenschaften der Muttermilch sind entscheidend und einzigartig in der Evolution der Laktation“, erklärt Professor Hartmann. „Aber wir haben noch nicht die nötigen Daten, um das volle Ausmaß der schützenden Elemente zu verstehen und wofür sie zuständig sind, da Muttermilch so komplex ist.

„Nehmen wir zum Beispiel Oligosaccharide – es gibt mehr als 200 davon.11 Sie sind der drittgrößte Inhaltsstoff der Muttermilch – dennoch wissen wir nur wenig darüber, was sie bewirken! Sie haben wahrscheinlich sehr komplexe Strukturen, da sie sich so besser mit bestimmten Proteinen verbinden können, und wenn Oligosaccharid und Protein zusammenkommen, entstehen biologische Effekte.

Ich bin der Meinung, da wir das nicht genau wissen, sollte man nicht damit herumexperimentieren! Muttermilch ist die natürliche Wahl.“ Mehr über Muttermilch erfährst du in unserem Artikel Woraus besteht Muttermilch?

Woraus besteht Säuglingsnahrung?

Die Inhaltsstoffe variieren von Marke zu Marke und von Land zu Land, aber die typische Anfangsmilch für Säuglinge besteht aus verarbeiteter entrahmter Kuhmilch mit zugesetzten Emulgatoren und Stabilisatoren, damit sich Öle und Wasser verbinden können, wenn du die Säuglingsnahrung zubereitest. Weitere mögliche Inhaltsstoffe:

  • Laktose (ein natürlicher Zucker, der in Milch vorkommt) und/oder andere Zucker wie Maissirup, Fruktose oder Maltodextrin
  • pflanzenbasierte Öle, wie Palm-, Raps-, Kokos-, Sonnenblumen- und Sojaöl
  • Fettsäuren, meist aus Fischöl
  • Vitamine und Mineralstoffe aus pflanzlichen und tierischen Quellen
  • einige Enzyme und Aminosäuren
  • Probiotika (in manchen Pre-Nahrungen)

Andere Arten von Pre-Milch, wie Ziegenmilch, hypoallergene und Soja-Säuglingsnahrung, können unterschiedliche Inhaltsstoffe aufweisen.

„Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich in Muttermilch mehr als 1000 Proteine befinden12 – und selbst die besten Unternehmen für Säuglingsnahrung können nur versuchen, das eine oder andere hinzuzufügen“, erklärt Professor Hartmann. „Dazu kommt, dass sie erst einige der vielen Oligosaccharide in der Muttermilch synthetisieren können. Durch das Kopieren einiger Proteine und Oligosaccharide erhält man also noch lange keine Muttermilch!“

„Bei Kuhmilch muss zusätzliches Eiweiß hinzugefügt werden, um die Anzahl der Aminosäuren zu erreichen, die ein Baby braucht“, fügt er hinzu. „Aber dieses zusätzliche Eiweiß wird metabolisiert und in Bestandteile zerlegt, die in Fett umgewandelt werden können.

Das ist eines der Probleme bei Säuglingsnahrung – Babys geht es damit „zu gut“. Eltern glauben häufig, dass es ihren Babys gut geht, weil sie wie verrückt wachsen – aber das ist nicht unbedingt gut für die langfristige Gesundheit der Säuglinge, die mit Pre-Nahrung gefüttert werden.13 Deshalb versuchen die Unternehmen für Babynahrung nun, den Eiweißgehalt in ihrer Milch zu senken, damit die Babys nicht zu dick werden.“

Muttermilch im Vergleich zu Pre-Milch: Gesundheitliche Vorteile

Betrachte bei der Entscheidung, ob du deinem Baby Muttermilch oder Säuglingsnahrung gibst, das Gesamtbild. Muttermilch ist mehr als nur Nahrung. Sie hat eine wichtige Schutzfunktion, senkt das Risiko deines Babys für Durchfall, Gastroenteritis, Ohrinfektionen, Erkältungen und Grippe sowie Pilzinfektionen14–16 und halbiert die Wahrscheinlichkeit für plötzlichen Kindstod.17

Du hast vielleicht schon gehört, dass Stillen die schulischen Leistungen deines Babys verbessern kann,18 aber wusstest du, dass es auch mit besserem Verhalten,19 Sehvermögen20 und besserer Zahnstellung21 in Verbindung gebracht wird? Dein gestilltes Baby hat zudem ein geringeres Risiko für Fettleibigkeit, und die lebenslange Wahrscheinlichkeit für Diabetes vom Typ 1 oder Typ 222,23 und bestimmte Krebsarten24,25 ist ebenfalls niedriger. Hier erfährst du mehr über die Vorteile des Stillens für Babys.

Stillen verbrennt zudem bis zu 500 Kalorien täglich,26 was dir dabei helfen kann, nach der Geburt schneller abzunehmen. Und je länger du stillst, desto geringer ist dein eigenes Risiko, an Brust-,27 Gebärmutter-28 und Eierstockkrebs,29 Herzkrankheiten,30 und Typ-2-Diabetes zu erkranken.22 Mehr darüber erfährst du unter Vorteile des Stillens für die Mutter.

Muttermilch im Vergleich zu Pre-Milch: Praktische Vorteile

Stillen ist im Normalfall besser für deinen Geldbeutel. Einer Schätzung zufolge sparen Familien, die ausschließlich stillen, 1200 bis 1500 US-Dollar (umgerechnet ca. 1000 bis 1300 Euro) im ersten Lebensjahr ihres Babys.31

Und obwohl Stillen dein Baby wahrscheinlich nicht davon abhält, nachts aufzuwachen, spart es Zeit beim Füttern und hilft euch beiden, schneller wieder einzuschlafen. So kannst du jede Nacht 40 bis 45 Minuten mehr Schlaf bekommen.32

Genau genommen spart Stillen dir allgemein mehr Zeit, da du nicht so viel spülen, desinfizieren, Wasser abkochen und Flaschen für Babynahrung vorbereiten musst – deine Milch ist immer fertig und hat die richtige Temperatur.

Außerdem beeinflussen die Lebensmittel, die du isst, das Aroma deiner Milch. So kann dein Baby bei jeder Stillmahlzeit neue Aromen probieren und mag später vielleicht eine größere Vielfalt an Lebensmitteln, wenn du Beikost einführst.33 Stillen kann sogar eine gesündere Ernährung fördern, da Forschungsarbeiten zeigen, dass gestillte Babys von Müttern, die regelmäßig Obst und Gemüse essen, diese Lebensmittel lieber mögen als Babys von Müttern, die dies nicht tun.34 Dagegen riecht und schmeckt Pre-Milch immer gleich, und auch die Verwendung unterschiedlicher Marken kann den komplexen Geschmack von Muttermilch nicht nachahmen.

Zu guter Letzt: Hast du den positiven Einfluss von Muttermilch auf die Umwelt bedacht? Keine Intensivlandwirtschaft, Fabrikemissionen, Transport oder Verpackung – Stillen ist sowohl für unsere Erde besser, als auch für dich und dein Baby.

References

1 Cribb VL et al. Contribution of inappropriate complementary foods to the salt intake of 8-month-old infants. Eur J Clin Nutr. 2012;66(1):104.

2 Lönnerdal B. Nutritional and physiologic significance of human milk proteins. Am J Clin Nutr. 2003;77(6):1537S-1543S.

3 Savino F et al. Breast milk hormones and their protective effect on obesity. Int J Pediatr Endocrinol. 2009;2009:327505.

4 Hassiotou F, Hartmann PE. At the Dawn of a New Discovery: The Potential of Breast Milk Stem Cells. Adv Nutr. 2014;5(6):770-778.

5 Hassiotou F et al. Maternal and infant infections stimulate a rapid leukocyte response in breastmilk. Clin Transl Immunology. 2013;2(4):e3.

6 Pannaraj PS et al. Association Between Breast Milk Bacterial Communities and Establishment and Development of the Infant Gut Microbiome. JAMA Pediatr. 2017;171(7):647-654.

7 Bode L. Human milk oligosaccharides: every baby needs a sugar mama. Glycobiology. 2012;22(9):1147-1162.

8 Deoni SC et al. Breastfeeding and early white matter development: A cross-sectional study. Neuroimage. 2013;82:77-86.

9 Birch E et al. Breast-feeding and optimal visual development. J Pediatr Ophthalmol Strabismus. 1993;30(1):33-38.

10 Sánchez CL et al. The possible role of human milk nucleotides as sleep inducers. NutrNeurosci. 2009;12(1):2-8.

11 Moukarzel S, Bode L. Human Milk Oligosaccharides and the Preterm Infant: A Journey in Sickness and in Health. Clin Perinatol. 2017;44(1):193-207.

12 Beck KL et al. Comparative Proteomics of Human and Macaque Milk Reveals Species-Specific Nutrition during Postnatal Development. J Proteome Res. 2015;14(5):2143-2157.

13 Michaelsen KF, Greer FR. Protein needs early in life and long-term health. Am J Clin Nutr. 2014;99(3):718S-722S.

14 Howie PW et al. Positive effect of breastfeeding against infection. BMJ.1990;300(6716):11-16.

15 Duijts L et al. Prolonged and exclusive breastfeeding reduces the risk of infectious diseases in infancy. Pediatrics, 2010;126(1):e18-25.

16 Ladomenou F et al. Protective effect of exclusive breastfeeding against infections during infancy: a prospective study. Arch Dis Child. 2010;95(12):1004-1008.

17 Vennemann MM et al. Does breastfeeding reduce the risk of sudden infant death syndrome?. Pediatrics. 2009;123(3):e406-e410.

18 Straub N et al. Economic impact of breast-feeding-associated improvements of childhood cognitive development, based on data from the ALSPAC. Br J Nutr. 2016;1-6.

19 Heikkilä K et al. Breast feeding and child behaviour in the Millennium Cohort Study. Arch Dis Child. 2011;96(7):635-642.

20 Singhal A et al. Infant nutrition and stereoacuity at age 4–6 y. Am J Clin Nutr, 2007;85(1):152-159.

21 Peres KG et al. Effect of breastfeeding on malocclusions: a systematic review and meta‐analysis. Acta Paediatr. 2015;104(467):54-61.

22 Horta B et al. Long‐term consequences of breastfeeding on cholesterol, obesity, systolic blood pressure and type 2 diabetes: a systematic review and meta‐analysis. Acta Paediatr. 2015;104(467):30-37.

23 Lund-Blix NA. Infant feeding in relation to islet autoimmunity and type 1 diabetes in genetically susceptible children: the MIDIA Study. Diabetes Care. 2015;38(2):257-263.

24 Amitay EL, Keinan-Boker L. Breastfeeding and Childhood Leukemia Incidence: A Meta-analysis and Systematic Review. JAMA Pediatr. 2015;169(6):e151025

25 Bener A et al. Does prolonged breastfeeding reduce the risk for childhood leukemia and lymphomas? Minerva Pediatr. 2008;60(2):155-161.

26 Dewey KG. Energy and protein requirements during lactation. Annu Rev Nutr. 1997;17:19-36.

27 Victoria CG et al. Breastfeeding in the 21st century: epidemiology, mechanisms, and lifelong effect. Lancet. 2016;387(10017):475-490.

28 Jordan SJ et al. Breastfeeding and Endometrial Cancer Risk: An Analysis From the Epidemiology of Endometrial Cancer Consortium. Obstet Gynecol. 2017;129(6):1059-1067.

29 Li DP et al. Breastfeeding and ovarian cancer risk: a systematic review and meta-analysis of 40 epidemiological studies. Asian Pac J Cancer Prev. 2014;15(12):4829-4837.

30 Peters SAE et al. Breastfeeding and the Risk of Maternal Cardiovascular Disease: A Prospective Study of 300 000 Chinese Women. J Am Heart Assoc. 2017;6(6).

31 U.S. Department of Health & Human Services [Internet]. Surgeon General Breastfeeding factsheet; 2011 Jan 20 [cited 2018 Apr 04].

32 Doan T et al. Breast-feeding increases sleep duration of new parents. J Perinat Neonatal Nurs. 2007;21(3):200-206.

33 Menella JA et al. Prenatal and postnatal flavor learning by human infants. Pediatrics. 2001;107(6):E88.

34 Forestell CA, Mennella JA. Early determinants of fruit and vegetable acceptance. Pediatrics. 2007;120(6):1247-1254.

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