Übergang zum Stillen
Zeit zum Lesen: 3 min.
Das tropfenweise Aufbringen von Muttermilch in die Wangentaschen von auf der neonatologischen Intensivstation behandelten Säuglingen zur Mundpflege gilt als Immuntherapie, motiviert die Mütter der Säuglinge zu frühem und häufigem Abpumpen und stärkt die Eltern-Kind-Beziehung
Unter der oralen (bzw. oropharyngealen) Therapie versteht man das regelmäßige Verabreichen von kleinen Mengen (0,1-0,2 ml) Muttermilch in die Wangentaschen des Kindes, bis zum Beginn des oralen Füttervorgangs.1-6
Dies kann ab der Geburt beginnen:
Es gibt durchweg Belege dafür, dass eine orale Therapie selbst bei Säuglingen mit extrem niedrigem Geburtsgewicht (weniger als 1000 g) sicher, kostengünstig, durchführbar und gut verträglich ist.1,2,4
Kolostrum der eigenen Mutter weist einen hohen Gehalt an immunologischen, antiinfektiösen und entzündungshemmenden Faktoren auf.2,7 Bislang wird die orale Therapie positiv assoziiert mit
Die orale Therapie gilt als eine Form der Immuntherapie.2,4–6
Die orale Therapie mit eigener Muttermilch hat sich bewährt:
Erfassung von Daten zur täglichen Verabreichung und Häufigkeit der oralen Therapie
Führen Sie eine monatliche Datenauswertung durch, um die erste Anwendung und die Häufigkeit der oralen Therapie zu messen und zu überwachen:
a) innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt
b) alle 2–6 Stunden bis zum Beginn der oralen Nahrungsaufnahme
Eine monatlich im Rahmen des QI-Konzepts durchgeführte Auswertung der Aufzeichnungen zeigt Fortschritte und Probleme auf und fördert Interventionen zur Verbesserung der Laktationsergebnisse.
1. Snyder R et al. Early provision of oropharyngeal colostrum leads to sustained breast milk feedings in preterm infants. Pediatr Neonatol. 2017; 58(6):534–540.
2. Rodriguez NA et al. A pilot study to determine the safety and feasibility of oropharyngeal administration of own mother's colostrum to extremely low-birth-weight infants. Adv Neonatal Care. 2010; 10(4):206–212.
3. Rodriguez NA, Caplan MS. Oropharyngeal administration of mother's milk to prevent necrotizing enterocolitis in extremely low-birth-weight infants: theoretical perspectives. J Perinat Neonatal Nurs. 2015; 29(1):81–90.
4. Lee J et al. Oropharyngeal colostrum administration in extremely premature infants: an RCT. Pediatrics. 2015; 135(2):e357-66.
5. Gephart SM, Weller M. Colostrum as oral immune therapy to promote neonatal health. Adv Neonatal Care. 2014; 14(1):44–51.
6. Digal KC et al. Oral care with mother's own milk in sick and preterm neonates: A quality improvement initiative. Indian J Pediatr. 2020.
7. Martín-Álvarez E et al. Oropharyngeal Colostrum Positively Modulates the Inflammatory Response in Preterm Neonates. Nutrients. 2020; 12(2).
8. Nasuf AWA et al. Oropharyngeal colostrum in preventing mortality and morbidity in preterm infants. Cochrane Database Syst Rev. 2018; 9:CD011921.
9. Tao J et al. Effects of oropharyngeal administration of colostrum on the incidence of necrotizing enterocolitis, late-onset sepsis, and death in preterm infants: a meta-analysis of RCTs. Eur J Clin Nutr. 2020 [zitiert am 22. August 20]; 74(8):1122–1131.
10. Seigel JK et al. Early administration of oropharyngeal colostrum to extremely low birth weight infants. Breastfeed Med. 2013; 8(6):491–495.
Diese Artikel könnten Sie interessieren