Stilltipps
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Ob geplant oder ungeplant – was bei einem Kaiserschnitt passiert, will gut durchdacht sein: Mütter, die stillen möchten, finden hier Tipps zum Stillen nach dem Kaiserschnitt.
Du möchtest unbedingt direkt nach der Geburt stillen, aber du weißt jetzt schon, dass du vermutlich per Kaiserschnitt entbinden wirst und fragst dich, wie beides zusammenpasst? Und auch wenn du natürlich entbinden willst, kann ein Notfallkaiserschnitt natürlich nie ganz ausgeschlossen werden, weswegen viele werdende Mütter sich fragen, ob die Stillzeit nach der Sectio ohne Probleme gestartet werden kann. Wir beantworten deine Fragen zum Stillen nach dem Kaiserschnitt: von den Vorkehrungen vor der Geburt bis zum Anregen des Milcheinschusses nach dem Kaiserschnitteingriff.
Gleich vorweg: Ein Kaiserschnitt und das Stillen deines Kindes schließen sich nicht aus! Damit du und dein Baby einen reibungslosen Stillstart nach dem Kaiserschnitt hinbekommen, solltest du vorher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen: Denn Voraussetzung für einen guten Start deiner Milchproduktion ist das frühe erste Saugen deines Babys an deiner Brust. Wie bei einer natürlichen Geburt sollte das Stillen in den ersten Stunden nach der Entbindung beginnen.
Bei einem geplanten Kaiserschnitt kannst du frühzeitig ansprechen, dass du stillen möchtest. Aber auch bei einem ungeplanten Kaiserschnitt hast du noch genug Zeit, dem Klinikpersonal deinen Stillwunsch mitzuteilen – am besten steht es ohnehin in deinem Stillplan oder Geburtsplan. Die Ärzte sorgen dann dafür, dass du dein Baby so schnell wie möglich in die Arme schließen kannst.
Sobald du mit ihm zusammen bist, lege es Haut-an-Haut auf deinen nackten Oberkörper, sodass es deine Körperwärme spürt und deinen Geruch aufnehmen kann. Es wird instinktiv nach deiner Brust suchen (breast crawl), um dort zum ersten Mal zu trinken. Lege es in den nächsten Stunden und Tagen häufig an, um deine Brust zu stimulieren und die Milchproduktion zu starten.
Unser Tipp: Deine Hebamme oder das Klinikpersonal können dir Stillpositionen zeigen, die die Kaiserschnittwunde entlasten. Zieh zum Beispiel die Beine an, wenn du stillst, oder schütze die Wunde mit einem Kissen vor unerwarteten Bewegungen deines Babys.
Keine Sorge, die beim Kaiserschnitt eingesetzten Medikamente sind stillverträglich. Du musst auch nach der Geburt nicht auf Schmerzmittel verzichten, denn auch hier gibt es Mittel, die das Stillen nicht beinträchtigen. Frage deinen Arzt danach, denn Schmerzen können deinen Milchspendereflex unterdrücken. Sobald du dich besser fühlst, kuschle mit deinem Baby, so oft es geht. Still es vor der Medikamenteneinnahme, damit nur eine kleine Menge der Wirkstoffe zu ihm gelangt.
Wurden dir während des Kaiserschnitts viele Infusionslösungen verabreicht, sind vielleicht deine Hände und Füße geschwollen. Es kann sein, dass deine Milchproduktion verzögert einsetzt, dann, wenn die Schwellungen zurückgegangen sind. Um den Milcheinschuss nach dem Kaiserschnitt zu fördern, halte dein Baby so oft wie möglich Haut-an-Haut bei dir und stille es, um eine effektive Milchproduktion aufzubauen. Das Kolostrum, deine reichhaltige Vormilch, versorgt in dieser Zeit dein Kind, sodass du dir keine Sorgen machen musst.
Es kommt selten vor, aber du solltest dennoch darüber nachdenken: Nach einem Kaiserschnitt kann es passieren, dass es dir oder deinem Baby nicht gut geht. Die medizinische Versorgung hat dann natürlich Vorrang, wodurch der Stillstart verschoben wird. Bist du für viele Stunden oder einige Tage von deinem Baby getrennt, greift deshalb Plan B: Frag deine Hebamme oder das Pflegepersonal nach einer elektrischen Milchpumpe, damit deine Brust die Milchproduktion aufnimmt. Dass dein Baby in dieser Trennungsphase Muttermilch bekommt, ist sehr wichtig! Dank einer bewährten Klinikmilchpumpe wie der Medela Symphony ist das zum Glück möglich: Sie imitiert das natürliche Saugen deines Babys und kurbelt so die Milchbildung an, baut sie auf und erhält sie – falls nötig – auch längerfristig, falls eure Trennung andauert. Und dein Baby bekommt durch die abgepumpte Muttermilch von Anfang an alles, was es für seine gesunde Entwicklung braucht. Besonders für Frühchen ist das unheimlich wichtig. Also keine Scheu, Abpumpen geht leichter als du denkst! Die Hebamme in der Klinik hilft dir sicherlich auch beim ersten Abpumpen, das am besten innerhalb der ersten sechs Stunden nach der Geburt passieren sollte.
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